Urlaubslogbuch Neusiedler See 2009

Montag, 31. August
Wind 2 Bft, in Böen 3 Bft
Ausfahrt von 14:00 - 16:20 Uhr
Tagesstrecke: 4,78 sm
V/max: 5,2 kn

Am Freitag wurde gekrant, Mast gestellt, Ausrüstung eingeladen. Die ersten Aufgaben heute sind: Wanten spannen, Boot aufräumen, Flaggenleine befestigen, kaputte Naht am Achterliek des Vorsegels nähen.

Am Nachmittag erfolgt dann eine Schnupperausfahrt mit Manuela: Von der Ausfahrt des Hafens Jois bis zur ersten südlichen Bucht vor dem Ort Winden und retour.

 

Dienstag, 1. September
Wind 4 Bft, in Böen 6 Bft
Ausfahrt von 12:00 - 13:05 Uhr
Tagesstrecke: 0,84 sm
V/max: 3,5 kn

Heute vorerst keine Ausfahrt, mein Motor wäre nicht stark genug, uns gegen den Wind nach Hause zu bringen. Daher ist zunächst Schiff putzen und schrubben innen und außen angesagt. Gegen Mittag wird’s etwas ruhiger, wir machen noch einen Probeschlag im Hafen, wir stellen dabei fest: Gegen den Wind packt’s der Mercury nicht.
Am frühen Nachmittag fahren wir nach Mörbisch zum Bootsservice Lang um einen stärkeren Motor zu bestellen. Es wird ein Minn Kota Endura 55, die Lieferung soll am Donnerstag erfolgen.

 

Mittwoch, 2. September
Wind 4 Bft, in Böen 6 Bft
Ausfahrt von 10:28 - 15:57 Uhr
Tagesstrecke: 9,6 sm
V/max: 5,6 kn

Am Vormittag ist der Wind noch schwächer, also machen wir eine Ausfahrt trotz der Vorhersage von stärkerem Wind. Zuerst Richtung Weiden, vorbei am Podersdorfer Schoppen vlg. „Bauminsel“, dann Kurs in südliche Richtung bis auf Höhe Purbach. Nach Breitenbrunn hochgekreuzt und dort am Gästesteg vor dem Leuchtturm angelegt. Nach einem Mittagessen im Strandrestaurant wieder retour. Der Wind wird schwächer, die Rückfahrt durch den Joiser Kanal gelingt trotz schwachem Motors.

 

Donnerstag, 3. September
Wind 3 Bft, in Böen 4 Bft
Ausfahrt von 11:39 - 17:37 Uhr
Tagesstrecke: 6,55 sm
V/max: 5,3 kn

Gegen Mittag laufen wir aus. Zuerst südlich in die erste Bucht, vor Winden, dann in den Norden nach Neusiedl vor die Mole West. Später wieder zurück vor die Einfahrt zum Joiser Hafen. Badehalt. Hätten uns nicht gedacht, dass es hier so seicht ist. Das Wasser reicht mir bis zur Brust und ich stehe bis zu den Waden in feinstem Schlamm. Aber der ist wenigstens nicht mit scharfen Muschelschalen und Steinen durchsetzt, so wie zu Hause im Wallersee. Schließlich erfolgt der erwartete Anruf aus Mörbisch, dass der neue Motor abzuholen wäre. Also Schluss mit Segeln bzw. mit den gatschigen Badefreuden.

Am Nachmittag wieder hinunter in den Hafen und Motor anpassen. Die Motorplatte ist jetzt zu kurz, da muss ich basteln. Probefahrt mit dem neuen Motor im Hafenbecken: Mehr Schub und Spitzengeschwindigkeit 3 Knoten. Ich meine, die Investition hat sich gelohnt!

 

Freitag, 4. September

Heute ist ein Regentag! Fahren mit dem Auto nach Eisenstadt shoppen und Fuzo besichtigen. Anschließend weiter über Mattersburg, Fertörakos, Sopron, Pamhagen nach Frauenkirchen.

 

Samstag, 5. September
Wind 5 Bft, in Böen 7 Bft
Ausfahrt von 18:00 - 20:08 Uhr
Tagesstrecke: 6,09 sm
V/max: 5,1 kn

Heute kommen Eva und Erwin. Zunächst ist es stark windig. Im Hafen klimpert es wie wild. Keiner unserer Nachbarn fährt zunächst raus. Wir machen das Boot fein für E&E die heute an Bord übernachten wollen. Die beiden kommen am späten Nachmittag. Der Wind hat jetzt nachgelassen, etwa 2-3 Bft dürften es noch sein. Wir machen noch eine Ausfahrt. Wir fahren bis vor Breitenbrunn und in der untergehenden Sonne in den Heimathafen retour.

 

Sonntag, 6. September
Wind 4 Bft, in Böen bis 6 Bft
Ausfahrt von 10:22 - 19:58 Uhr
Tagesstrecke: 27,37 sm
V/max: 6,3 kn

Mit Eva und Erwin machen wir heute eine längere Ausfahrt: Ziel sollte Fertörakos sein. Der starke Wind zwingt uns, Reff 2 einzubinden. Weil der Wind noch so heftig aus NW bläst, mache ich mir Sorgen wegen der langen Einfahrt nach Fertörakos. Wir beschließen, das Etappenziel zu ändern und laufen nun Mörbisch an. Es wird eine Rauschefahrt mit allen Schikanen. Die Pegasus pflügt durch das aufgewühlte Wasser, dass es eine Freude ist. Bug- und Heckwelle sind beachtlich.

Wir legen nach anspruchsvoller Fahrt zufrieden in der Lang-Marina in Mörbisch an. Essen im Strandrestaurant. Dann wieder raus auf den See. Die Ruhe der Marina hat getäuscht, der Wind ist noch da! Erwin knüppelt die Pegasus jetzt auf Amwindkurs Richtung Heimat. So nass, wie befürchtet, segelt sie gar nicht. Wir haben etwas Abdrift, so dass wir am Podersdorfer Schoppen vorbei bis vor die Hafeneinfahrt Weiden kommen und von dort dann unsere Hafeneinfahrt ansteuern.

Ein toller Sonnenuntergang krönt zuletzt noch unsere Ausfahrt. Im Joiser Kanal zeigt sich der aufgehende Vollmond in oranger Farbe. Eine wirklich gelungene, sportliche Ausfahrt!

 

Montag, 7. September
Wind 1 Bft, in Böen bis 2 Bft
Ausfahrt von 10:18 - 16:41 Uhr
Tagesstrecke: 8,37 sm
Vmax: 4,5 kn

Heute flanieren wir unter Segeln mit Eva und Erwin an Bord in nördliche Richtung hinauf Richtung Neusiedl zur Mole West, dann dümpeln wir weiter zur Hafeneinfahrt von Weiden. Schließlich steuern wir die Bauminsel an, wo wir vor Anker gehen. Heute ist das Wasser frischer als beim letzten Mal. Es sind unter 20 Grad. Aber man gewöhnt sich daran.
Am Nachmittag motoren wir dann wieder retour an den Steg. Durch das Radio den ganzen Tag und die lange Strecke unter Motor scheint die Batterie ziemlich am Ende zu sein.

 

Dienstag, 8. September
Wind 1 Bft, in Böen bis 2 Bf
t Ausfahrt von 14:34 - 17:26 Uhr
Tagesstrecke: 6,22 sm
V/max: 3,2 kn

Eva und Erwin reisen ab, Günther und Michael besuchen uns heute. Am Vormittag kaufen wir frischen Bordproviant in Neusiedl, setzen uns gegen Mittag in die Mole West und warten auf G&M. Als die beiden eintreffen, wird erst das Quartier bezogen, dann ein kurzer Imbiss beim Fischer – anschließend hinunter zum Hafen auf die Pegasus. Der schwache Wind bringt uns bis vor Weiden und auch wieder retour.

 

Mittwoch, 9. September
Wind 1 Bft, in Böen 2 Bft
Ausfahrt von 9:58 - 15:07 Uhr
Tagesstrecke: 4,89 sm
V/max: 3,3 kn

Wegen der flauen Windbedingungen wird es eine Schwachwind-Bummelfahrt. Wir kommen in südlicher Richtung nur bis vor die Bucht vor Winden. Name ist nicht Programm! Da nahezu Windstille herrscht, wird gebadet. Wir erproben Rettungsring, Schwimmweste, rauchen ein Pfeiferl, trinken ein Bierchen und üben Seemannsknoten zum Zeitvertreib.

 

Donnerstag, 10. September
Wind 1 Bft, in Böen 2 Bft
Ausfahrt von 14:35 - 18:54 Uhr
Tagesstrecke: 11,52 sm
V/max: 5,5 kn

Günther und Michael reisen heute wieder ab. Wegen schwachen Windes und diesigem Wetter machen wir heute einen Landtag: Wir besuchen das Dorfmuseum in Mönchhof, gehen anschließend in Neusiedl shoppen und gehen essen in der Mole West.

Am Nachmittag wollen wir unserem Stegnachbarn Geri nachfahren, der Richtung Rust unterwegs ist. Als wir auf Höhe von Purbach sind, wird es finster hinter dem Leithagebirge und man hört vereinzelt Donnergrollen. Eine dicke dunkelgraue Wolke schiebt sich über uns, es beginnt zu regnen. Weil ich keine Erfahrung habe, wie sich das Wetter entwickeln wird, machen wir umgehend kehrt und steuern Jois an.

Auf Höhe der Hafeneinfahrt frischt plötzlich der Wind auf 4-5 Bft auf, so dass die Einfahrt zurück in unsere heimatliche Box schwierig und langwierig werden dürfte. Ich beschließe, auf direktem Weg nach Neusiedl zu fahren um schneller einen sicheren Steg zu erreichen. Wir legen am Steg des dortigen Yachtclubs an, ich erkundige mich nach dem Wetter und uns wird geraten, etwas abzuwarten. Nach einiger Zeit flaut der Wind wirklich ab und wir segeln retour und kommen ohne Schwierigkeiten zurück in unsere Box.

 

Freitag, 11. September
Wind 4 Bft, in Böen bis 6 Bft
Ausfahrt von 12:40 - 14:24 Uhr
Tagesstrecke: 3,94 sm
V/max: 4,7 kn

Heute kommen Manuela und Hans auf Besuch. Sie werden erst gegen 17.00 Uhr eintreffen, also haben wir genügend Zeit uns vorzubereiten. Wir frischen erst unseren Bordproviant auf, plaudern etwas mit Geri, sehen uns seine Videos an und kommen auf die Idee, dass er „Actionfotos“ von uns auf der Pegasus machen könnte.

Dazu fahren wir vor in die Einfahrt zum Joiser Kanal, Geri geht vor Anker, Manuela und ich kreuzen vor ihm hin und her, damit er Fotos von uns machen kann. Trotz bedecktem Himmels werden die Fotos ganz toll und ein lange gehegter Wunsch geht endlich in Erfüllung: Ich habe Fotos auf denen die Pegasus in Fahrt ist!

 

 

Samstag, 12. September
Wind 4 Bft, in Böen bis 6 Bft
Ausfahrt von 10:17 - 17:59 Uhr
Tagesstrecke 22,18 sm
V/max: 5,6 kn

Erste Ausfahrt mit Manuela und Hans unter Segeln. Wir beschließen gemeinsam mit Geri nach Rust zu segeln. Trotz steifem Windes hält sich Manuela erstaunlich tapfer und zeigt keine Anzeichen von Seekrankheit. Voll gerefft schießt die Pegasus bei raumem Wind mit mächtiger Bug- und Heckwelle dahin. Geri nutzt die Rauschefahrt für weitere Fotos von uns.

Wir kämpfen uns wacker hinunter nach Rust, fahren unter Motor in die lange Einfahrt zum Stadthafen und legen dort am Steg an. Strom gibt es keinen – dann müssen wir halt sparsam sein. Besichtigung von Rust mit Essen in einem netten Heurigen. Auf der Rückfahrt ändert sich unser Kurs bei gleichbleibender Windrichtung und Windstärke auf einen Amwindkurs. Guter Gewichtstrimm und minimale Segelfläche reduzieren die Krängung und sorgen für gutes Vorankommen ohne viel Abdrift. Ein genialer Segeltag!

Samstag, 19. September
Wind 3 Bft, in Böen 4 Bft
Ausfahrt von 10:07 - 17:12 Uhr
Tagesstrecke: 19,19 sm
V/max: 5,3 kn

Segelwochenende mit Fritz, Philipp und Raimund. Erst ein Schlag nach Süden bis etwa zwischen Purbach und Oggau. Danach Kursänderung zur Ansteuerung der Mole von Podersdorf. Der Wind und die Stärke der Besatzung lässt volle Besegelung zu. Wir machen streßfreie Schläge mit Geschwindigkeiten um die 5 Knoten. Am Gästesteg von Podersdorf längsseits angelegt zum Mittagessen. Danach abgelegt mit Kurs auf Weiden, passieren dann Neusiedl und die Mole West. Retour in den Hafen Jois.

Sonntag, 20. September
Wind 3 Bft, in Böen 4 Bft
Ausfahrt von 10:23 - 19:00 Uhr
Tagesstrecke: 24,56 sm
V/max: 5,6 kn

Heute ist es am Morgen nicht mehr so dunstig wie gestern, es zeigt sich blauer Himmel. Bei der Ausfahrt aus dem Joiser Kanal beginnen wir mit dem Segelsetzen und Abbiegen auf unseren Kurs einen Dalben zu früh. Wir geraten in eine Untiefe sitzen mit dem Schwert im Schlamm auf und machen kaum Fahrt.

Der Wind lässt uns abtreiben und durch ein Manöver des letzten Augenblicks können wir eine Kollision mit dem Stegfragment vor der Einfahrt vermeiden. Für heute haben wir uns einen längeren Schlag mit Anlegen im Stadthafen von Rust vorgenommen. Bedingt durch das schöne Wetter ist heute viel los am See. Hoffentlich ist im Stadthafen noch ein Liegeplatz für uns frei. Auch heute laufen wir wieder mit voller Segelfläche, gut getrimmt mehr als 5 Knoten.

Meine Mitsegler lösen sich am Steuer ab. Durch den vielen Verkehr können wir die Vorrangregeln bei Begegnung auf dem Wasser perfekt auffrischen. Nach guten 3 Stunden Fahrt erreichen wir Rust. Wir finden noch Platz am Steg und besichtigen den Ort. Auf der Rückfahrt läßt dann der Wind etwas nach. Geschwindigkeiten sind jetzt nur mehr um 3 Knoten aber dafür genießen wir den Glanz der bald untergehenden Sonne – und der Wind reicht auch bis zur Einfahrt. Es war eine tolle Ausfahrt, die Mannschaft und mein Boot haben sich wacker geschlagen!