Meteoworld.de berichtet folgendes über Wasserhosen: Eine Wasserhose ist praktisch eine Windhose, die aber über dem Wasser entsteht. Damit eine Wasserhose entstehen kann, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein:
- Das Wasser muss wärmer als die Luft sein.
- Kaltluft muss über die Wasseroberfläche geführt werden.
- Es muss eine Gewitterwolke (Cumulonimbus) vorhanden sein.
Wenn das Wasser relativ warm, also seinen Höchstwert in der Temperatur erreicht hat (was ab dem Hochsommer der Fall ist), und dann hinter einer Kaltfront polare Luft über das Meer geführt
wird, sind die Bedingungen sehr gut.
Die Kaltluft erwärmt sich nahe der Meeresoberfläche und nimmt dabei auch noch viel Feuchtigkeit auf die auch wieder verdunstet. Die kalte Luft wird somit von unten her stark erwärmt und will aufsteigen. Unter einer Gewitterwolke wird dieser Aufwärtsstrom noch erheblich verstärkt, und genau hier kann eine Wasserhose entstehen, da die aufsteigende Luft auch wieder irgendwo herunter muss. Diese Abwärtsströmungen kann man häufig unter Gewitterwolken als beutelförmige Wolkenauswüchse erkennen (Mammatus).
Wenn die Luft zwischen der Gewitterwolke und dem Wasser sehr instabil ist, kann sich eine solche Mammatuswolke rasch bis zur Wasseroberfläche herunter ausdehnen.
Dabei strömt weiterhin feuchtwarme Luft von der Wasseroberfläche in die Wolke hinein und es kommt zu einer Wirbelbildung mit der herabströmenden Luft. Dieser Wirbel wird bald als ein nach unten gerichteter Rüssel sichtbar, der hin und her pendelt und dabei alles aufsaugt, was in seine Nähe
kommt.
Da die warme und feuchte Luft über der Wasseroberfläche sehr viel Energie enthält, wird er immer mächtiger. Im Rüssel
einer Wasserhose werden leicht 250 Stundenkilometer Windgeschwindigkeit
erreicht!
Die Gefährlichkeit einer Wasserhose liegt daher zum einen in der unvorstellbaren Windgeschwindigkeit, und zum anderen in dem plötzlichen Unterdruck, der im Innern des Rüssels herrscht. Genaue Messungen gibt es bis heute nicht, aber der Druck ist so niedrig, das vieles einfach zerplatzt, wenn der Rüssel darüber hinwegzieht. Daher sollte man sich davor hüten, in den Rüssel einer Wasserhose zu steuern; Schiff und Besatzung hätten wenig Chancen dieses Ereignis zu überleben.
Wie verhält man sich bei Wasserhosen?
Wasserhosen entstehen ganz besonders bei schwachwindigen Gewitterlagen. Daher sollte man die Wolkenentwicklung immer im Auge behalten, auch wenn es in der näheren Umgebung nicht gewittert. Trotzdem sind Wasserhosen nicht prognostizierbar. Wo und wann sich ein solcher Rüssel bildet, kann daher niemand sagen. Daher tut man sehr gut daran, auch bei "normalen" schlechten Wetterverhältnissen (Regen oder bedeckt) die Wolkenentwicklungen im Auge zu behalten.
Wer von einer Wasserhose in der Nähe überrascht
wird, sollte sofort handeln. Da eine Wasserhose fest mit der Gewitterwolke
verbunden ist, bewegt sie sich auch mit ihr fort. Dazu muss man die Zugrichtung
der Wolken sehr gut beobachten! Und nur diese zählt, da der Bodenwind
in der Nähe von Gewitterwolken sowieso völlig anders ist. Die
Gewitterwolken ziehen nämlich mit dem mächtigen Höhenwind.
Man entkommt dem Rüssel einer Wasserhose recht schnell, indem man
die eigene Fahrtrichtung quer zur Zugrichtung der Wolken wählt!
Kann man die Zugrichtung aufgrund von schlechter Sicht oder ähnlichen
nicht erkennen, so nimmt man die mittlere Annäherung des Rüssels,
indem man den gesamten Rüssel sehr sorgfältig beobachtet. Da
der Rüssel meist wahllos an der Wasseroberfläche hin und her
pendelt, ist es wichtig dabei den gesamten Rüssel zu beobachten!
Und vor allem ist es wichtig, Ruhe zu bewahren, denn bereits ein Meter
abseits des gefährlichen Rüssels
ist gar kein Wind mehr!